Guter Verdienst ist das Wichtigste

Für die junge Generation Z ist eine gute Work-Life-Balance wichtig. FOTO: DPA

Gesellschaftlicher Sinn und Zweck des Berufs ist nur für die Hälfte der Befragten essenziell

11.11.2023

„Arbeit ist das halbe Leben.“ Mit diesem alten Sprichwort kann die junge Generation heute nicht mehr viel anfangen.

Das belegt eine repräsentative Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD). Gute Verdienstmöglichkeiten sind für 81 Prozent der jungen Befragten im Alter von 15 bis 25 Jahren am wichtigsten. Dicht gefolgt sind diese von der Aussicht auf eine gute Work-Life-Balance, die 74 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig ist. Auf dem dritten Platz steht mit 71 Prozent die Aussicht auf abwechslungsreiche Tätigkeiten. An der Online-Umfrage haben 1012 Männer, Frauen und diversgeschlechtliche Personen teilgenommen. Die Altersgruppe von 15 bis 25 Jahren gehört der sogenannten Generation Z an, zu der die Geburtenjahrgänge ab 1995 gezählt werden. Entgegen manchen Klischees ist ein hoher gesellschaftlicher Sinn und Zweck des Berufs lediglich für rund die Hälfte der Befragten essenziell. Auf dem letzten Platz landet die Möglichkeit zur Gründung, für nur 40 Prozent der jungen Menschen ist dies ausschlaggebend. Silke Anger, Leiterin des Forschungsbereichs Bildung, Qualifizierung und Erwerbsverläufe am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), hat die Generation Z anders kennengelernt. „Am wichtigsten ist jungen Menschen der Spaß an der Tätigkeit. Auf Platz zwei steht Sicherheit“, sagt sie. Ein hohes Einkommen liege bei den meisten lediglich im Mittelfeld. Ob sich junge Menschen für eine Stelle entscheiden, hängt auch vom Chef ab. Laut der WJD-Umfrage wünscht sich mehr als die Hälfte Wertschätzung und Lob. Ein Vorgesetzter soll für 43 Prozent offen und bereit für Veränderung sein. Erst auf dem dritten Platz landet die fachliche Kompetenz (38 Prozent). Viele Unternehmen reagieren. Sie würden nachhaltiger, diverser und digitaler, heißt es von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Grüne Ausbildungsberufe, die sich mit der ökologischen Transformation beschäftigen, würden beliebter. dpa