NRW will mit EU-Sozialfonds Schulabgänger unterstützen

In NRW werden mehr Mittel für Jugendliche mit Startproblemen eingesetzt. FOTO: DPA

Zur Kräftegewinnung gibt es Gelder auf Programme zur Integration von Menschen in Ausbildung und Arbeit

09.12.2023

Nordrhein-Westfalen will Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Beschäftigungsförderung stärker für die Begleitung von Jugendlichen mit Startproblemen einsetzen.

Wegen der Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung sollen die Gelder ab 2024 auf Programme zur Integration von Menschen in Ausbildung und Arbeit konzentriert werden, wie NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf erklärte.

Insbesondere die 36.000 jungen Menschen, die sich in NRW in berufsvorbereitenden Maßnahmen des Übergangssektors befinden, sollten dadurch eine konkrete berufliche Perspektive erhalten.

Laumann verwies auf einen entsprechenden Beschluss des ESF-Begleitausschusses.

Der Ausschuss setzt sich unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, der Sozialverbände, kommunalen Spitzenverbände, Fraktionen des Landtags, der Bundesagentur für Arbeit, der Bezirksregierungen und den Ressorts der Landesregierung zusammen.

Jeweils 40 Millionen Euro sollen ab dem kommendem Jahr bis zum Ende der aktuellen Förderphase im Jahr 2027 in die Programme Berufseinstiegsbegleitung“ und „Übergangslotsen“ fließen.

Für die Berufseinstiegsbegleitung stünden im Landeshaushalt 2024 weitere rund 16 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Begleiter unterstützen Schüler ab der Vorabgangsklasse in Haupt- oder Förderschulen beim Erlangen eines Schulabschlusses, der Ausbildungsplatzsuche und in den ersten Monaten der Ausbildung.

Übergangslotsen nehmen Jugendliche in den Blick

Die Übergangslotsen nehmen junge Frauen und Männer an Berufskollegs und Berufsfachschulen in den Blick und bringen sie gezielt mit Ausbildungsbetrieben zusammen. Zudem stellt die Landesregierung nach eigenen Angaben jährlich rund 17 Millionen Euro EU- und Landesmittel für das landesweite Programm „Ausbildungswege NRW“ bereit. Dabei sollen Coaches junge Menschen für eine duale Ausbildung gewinnen und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützten. Laumann räumte ein, dass bislang die Vermittlung von Jugendlichen mit Startschwierigkeiten noch nicht gut genug funktioniere. Immer öfter könnten Unternehmen offene Stellen nicht besetzen. Diese jungen Menschen mit den Unternehmen zusammenzubringen, sei ein wichtiger Baustein der Fachkräftegewinnung. Da die Mittelzuweisungen des ESF an Nordrhein-Westfalen in dieser Förderperiode geringer ausfielen als in den Jahren zuvor, müssten die Mittel umgeschichtet werden, hieß es.

Verbundausbildung wird nicht finanziert

Die sogenannte Verbundausbildung, die vor allem auf die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze ausgerichtet ist, soll nicht weiter finanziert werden. Zudem werden die Potenzial- und Transformationsberatung sowie der betriebliche Zugang zum Bildungsscheck eingestellt. Bereits erfolgte Bewilligungen sollen für den Zeitraum der Bewilligung weiterlaufen und ausgegebene Bildungsschecks weiterhin eingelöst werden können. epd-Service