Einfach waren die vergangenen Monate für alle Kunstfreunde, insbesondere aber für alle Kunstschaffenden nicht. Denn nur selten konnten Veranstaltungen wie Ausstellungen in gewohnter Weise stattfinden, maximal waren meist digitale Alternativen möglich. Langsam kehrt aber auch die Kulturbranche zu einer gewissen Normalität zurück, auch in Bergkamen wird immer mehr wieder möglich.Musik aus anderen Kulturen. Der Klangkosmos Weltmusik NRW ist seit Jahren bereits eine feste Größe unter Musikliebhabern zwischen Rhein und Ostwestfalen. Mit der Marina Rünthe hat die Reihe auch einen Veranstaltungsort in Bergkamen und das dortige Trauzimmer wird regelmäßig zum Anziehungsort für Freunde landestypischer Musik. Traditionelle Klänge aus den verschiedensten Ländern sorgen für stimmungsvolle Abende – auch dieser Tage.
Denn obwohl das eigentlich geplante Programm quasi nicht stattgefunden hat, konnten die Macher zum Ende der Spielzeit wenigstens ein Konzert realisieren. Bereits am kommenden Montag spielt das Ensemble Tamala, bei denen Klänge aus dem Senegal auf Folk-Lieder aus Belgien treffen.
Allzu lange muss man danach jedoch nicht mehr warten, im September startet die neue Spielzeit. Dann steht das Eintauchen in den Klangkosmos wieder im monatlichen Rhythmus auf dem Spielplan.
Virtuelle Sohlen während der Umbaupause: In Bergkamen wird gebaut, zum Beispiel am Stadtmuseum. Auswirkungen hat das auch auf Bergkamens Städtische Galerie „sohle 1“, die sich im selben Gebäude befindet. Doch verzichten muss man auf die Kunstangebote daher noch lange nicht, die digitalen Weiten ermöglichen weiterhin den Genuss.
Unter dem Titel „virtuelle Sohlen“ gibt es derzeit die Ausstellung „HALT“ online zu sehen. Acht Künstler*innen beschäftigen sich in ihren gezeigten Werken mit der Corona-Pandemie. Sie präsentieren ihre eigenen Gedanken und Empfindungen, lassen aber auch andere Menschen mit deren Erfahrungen zu Wort kommen. Schritt für Schritt – beziehungsweise mit jedem Dreh des Mausrades – wird man durch die virtuelle Ausstellung geführt.
Bergkamen als große Ausstellungsfläche: Es müssen jedoch nicht immer fixe Termine oder die gezielte Suche nach einer Ausstellung sein, auch beim Gang durch Bergkamen und die umliegende Landschaft lässt sich Kunst entdecken.
Das beginnt direkt in der Stadtmitte, bereits am Radhaus erwartet einen das erste Kunstwerk. Seit wenigen Wochen ist am Rathaus ein namenloses Werk des Künstlers Wolfgang Kerak zu sehen. Schon im Vorjahr wurde der Bereich im Zuge der „Stadtbesetzung“ zur Ausstellungsfläche, auch in Zukunft sollen dort immer wieder wechselnde Werke zu sehen sein.
Mit dem neuen Kunstwerk ist bereits die zweite Arbeit Keraks im öffentlichen Raum zu sehen. In der Nähe des Jubiläumswaldes steht seine Skulptur „Freier Lauf“. Sie ist Teil des Kunstprojektes „Ein Ufer für die Kunst“, für das sich fünf Mitglieder der Kunstwerkstatt sohle 1 mit der Geschichte des Kuhbachs auseinandersetzten.
Allein an diesen Beispielen zeigt sich schon, dass es sich lohnt, mit offenen Augen durch Bergkamen zu gehen. Vom „Blauen Band“ in der Stadtmitte, über den „Europabaum“ im Jubiläumswald bis zum „Schichtwechsel“ in Rünthe gibt es überall etwas zu entdecken.
Ein wichtiger Bestandteil des Angebotes ist aber auch die Lichtkunst. Mal markant im Stadtbild vertreten, mal eher unscheinbar sorgen die Werke für Faszination in der Dunkelheit. Auch auf der Halde „Großes Holz“ lässt sich mit dem Werk „IMPULS Bergkamen“ Lichtkunst finden.
Kulturreihen für jeden Geschmack: Ob Kleinkunst, Kabarett oder Konzerte – der Bergkamener Kulturkalender bietet in der Regel viel. Und schon jetzt verrät der Ausblick auf den Herbst bei einigen der Reihen die ersten Termine. Der Herbst dürfte nach langer Zwangspause endlich wieder stimmungsvoll werden.
Informationen zu den Kulturreihen und den Kunstwerken in Bergkamen sowie die weiterführenden Links gibt es unter www.bergkamen.de.