Eine Reflux-Krankheit kann belastend sein: Aufstoßen, häufiges Sodbrennen, Schluckbeschwerden, Brennen im Rachen, Magengeräusche. Die Liste der möglichen Symptome ist noch länger als diese Aufzählung. Betroffene schränkt das im alltäglichen Leben ein. Sie können Essen und Trinken oft nicht mehr genießen und schlafen aufgrund der Beschwerden mitunter schlecht. Was hilft?So viel vorweg: Die eine Patentlösung existiert nicht. Doch es gibt unterschiedliche Ansätze, die Erkrankte ausprobieren können, heißt es vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen auf dem Portal „Gesundheitsinformation.de“.Bei der Reflux-Krankheit funktioniert der Verschluss am Übergang von Speiseröhre und Magen nicht richtig - Muskeln halten den eigentlich verschlossen. Ist der Mechanismus gestört, kann Magensaft in die Speiseröhre zurückfließen und für Probleme sorgen.
Lebensstiländerungen sind ein Versuch wert
Hilft es, bestimmte Lebensmittel wegzulassen, nicht mehr zu rauchen oder auf Alkohol zu verzichten? All das kann einen Versuch wert sein, heißt es auf dem Portal. Aber: Ob und wie die Änderung von Verhaltensweisen gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen helfen, sei nicht gut untersucht.
Kaffee, Schokolade, fettige oder stark gewürzte Speisen, Zitrusfrüchte oder Getränke mit Kohlensäure zählen zu den Lebensmitteln, die womöglich Beschwerden auslösen. Es lohnt sich, das genau zu beobachten und die Ernährung im Fall der Fälle anzupassen. Eine pauschale Garantie, dass sich die Beschwerden durch eine Umstellung der Essgewohnheiten ändern, gibt es aber nicht.
Gleiches gilt für das Abnehmen. Das wird übergewichtigen Menschen mit Reflux-Krankheit oft geraten. Grund: Die zusätzlichen Pfunde könnten unter anderem auf Speiseröhre und Magen drücken, was den Verschluss am Ende der Speiseröhre eventuell stört. Allerdings, so halten die Expertinnen und Experten entgegen: Auch dünne Menschen, die eher fettarm essen, könnten Reflux und Sodbrennen haben.
Gegen Reflux-Beschwerden in der Nacht kann es einen Versuch wert sein, auf späte Mahlzeiten zu verzichten oder den Oberkörper beim Schlafen höher zu lagern. Ein weiterer Tipp zum Austesten: Auf die linke Seite drehen - dann liege der Magenverschluss oben.
Medikamente und operativer Eingriff
Bringen Änderungen im Lebensstil keine Verbesserung, könnten Medikamente eine Möglichkeit sein, um die Beschwerden zu verbessern. Bleibt auch hier ein Erfolg aus, ist die Anti-Reflux-Operation eine Option. Dabei wird ein Teil des Magens ganz oder teilweise um die Speiseröhre gelegt.
Es gebe Hinweise, heißt es auf dem Portal, dass sich Operierte weniger durch Sodbrennen und Reflux eingeschränkt fühlen als Personen, die Medikamente nehmen. Aber dies lasse sich nur für das erste Jahr nach der OP sagen. Ob der Eingriff gegenüber Medikamenten auch langfristig besser abschneide, sei nicht gut untersucht. Und: So wie die Arzneimittel Nebenwirkungen haben können, sind auch bei dem Eingriff unerwünschte Folgen möglich - dazu zählen zum Beispiel Schluckbeschwerden. dpa