Ein saftiger Regenwurm hier, ein stabiler Ast zum Sitzen da, und ab und zu vielleicht auch mal eine Schale Wasser zum Planschen: Vögel brauchen nicht viel, um sich wohlzufühlen.
- Vogelschlag: Fensterscheiben markieren: Eine vogelfreundliche Umgebung beginnt nicht erst im Garten, sondern schon an der Veranda oder auf der Terrasse. Genauer gesagt: An der Fensterscheibe. Über 18 Millionen Vögel krachen laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) jedes Jahr an Fenster, Tausende sterben an den Folgen der Kollision. An den Scheiben sollten daher hochwirksame Muster angebracht werden. Dazu zählen nicht Vogelsilhouetten. Sondern vertikale oder horizontale, wenige Millimeter dünne Linien, die in Abständen von fünf bis zehn Zentimetern auf die Fensterscheiben angebracht werden.
- Meisenknödel? Ja, aber... Wer Vögeln insbesondere in der kalten Jahreszeit etwas Gutes tun will, hängt Meisenknödel auf. Aber das Netz sollte nicht aus Plastik bestehen, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Darin können sich leicht die kleinen Beinchen und Krallen der Vögel verheddern und verletzen. Eine Alternative sind Futterspender. Hier mahnt der Nabu an, dass die Tiere nicht im Futter herumlaufen dürfen, sonst können Krankheiten übertragen werden. Aus dem gleichen Grund darf das Futter nicht nass werden. Übrigens: Als Futter eignen sich Sonnenblumenkerne gut.
- Vorsicht beim Rückschnitt: Staudengärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved (Schleswig-Holstein) plädiert dafür, im Herbst den Garten vogelfreundlich für die kalte Jahreszeit vorzubereiten. So rät sie dazu, verblühte Stauden, Gräser und Wildkräuter nicht vollständig abzuschneiden, sondern bis zum Frühjahr stehenzulassen. „Die Samen vieler Arten fallen nach und nach aus, so dass die Piepmätze lange gut davon haben.“ Und Schwedtke hat einen Pflanztipp: „Beerensträucher und Wildsträucher wie Schlehe, Berberitzen, Schneeball, Vogelkirsche oder Weißdorn produzieren Früchte, die lange in den Winter hinein Nahrung bieten.“
"Eine vogelfreundliche Umgebung beginnt nicht erst im Garten, sondern schon an der Veranda oder auf der Terrasse."
- Den Vögeln Nistmöglichkeiten bieten: Doch nicht nur bei der Nahrung sind die Vögel auf die Gartenbesitzer angewiesen. Um ihren Nachwuchs eine Kinderstube zu bieten, brauchen Vögel Nistplätze, die sicher sind vor etwa Katzen. „Dornenbüsche wie Schlehen, Weißdorn, Brombeeren und Wildrosen bieten wunderbare Nistmöglichkeiten, denn dorthin kommen wenig Feinde“, sagt Schwedtke. In der Brutsaison der Vögel ist es übrigens zwischen März und September verboten, Bäume und Sträucher stark zurückzuschneiden.
"Um ihrem Nachwuchs eine Kinderstube zu bieten, brauchen Vögel Nistplätze, die sicher sind vor etwa Katzen."
Alternativ kann man Vögeln Nistkästen anbieten. „Hier ist es wichtig, dass die Einfluglöcher nach Osten zeigen und dass die Kästen katzensicher hängen“, sagt Schwedtke. Außerdem sollten sie nicht direkt in der Sonne hängen. Magnus J. K. Wessel vom BUND erklärt: „Besonders für Arten wie das Rotkehlchen oder den gefährdeten Gartenschläfer sind Nistkästen eine gute Unterstützung.“ Bei der Reinigung sollte man auf chemische oder desinfizierende Mittel verzichten, raten die Naturschützer vom Nabu. Es reicht vollkommen aus, wenn der Kasten gründlich ausgefegt wird. Bei starkem Parasitenbefall kann mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge geputzt werden. Text/Fotos dpa