Beim beliebten Gänsemarkt in der Halterner Innenstadt, organisiert von den Mitgliedern des Vereins „Haltern am See. Tut gut.“, versammelt sich immer eine kleine Gänseschar - in diesem Jahr wieder auf dem Marktplatz. Dies wird der Fall sein am 2. und 3. November (Samstag und Sonntag) jeweils 10 bis 18 Uhr.
Darüber hinaus hat die traditionsreiche Veranstaltung noch viel mehr zu bieten. Händler aus Haltern und Umgebung bieten passend zum Thema alles rund um landwirtschaftliche Produkte an darunter auch viele Leckereien. Aus Pagodenzelten heraus reichen die Anbieter ihren Gästen Köstlichkeiten. -
Geflügel, Honig, Obst, Gewürze, Backwaren, käse und vieles mehr wird es geben.
Regionale Direktvermarkter
„Wir haben auf dem Gänsemarkt bei der Vergabe regionale Direktvermarkter und hiesige Anbieter immer bevorzugt“, berichtet Christoph Kleinefeld von „Haltern am See. Tut gut.“. „Unzählige Anfragen von unpassenden Marktbeschickern mit abweichenden Sortimenten lehnen wir alljährlich ab.“
Für die kleinen Besucher wird es wieder ein Karussell geben. Zudem haben die Geschäfte am Samstag bis 18 Uhr geöffnet und der Sonntag ist von 13 bis 18 Uhr verkaufsoffen.
Wem das noch nicht reicht, der kann etwas gewinnen. Christoph Kleinefeld: „Damit der Gänsemarkt in der ganzen Innenstadt erfahrbar bleibt, veranstalten wir schon seit einiger Zeit das Gewinnspiel, Knack die Nuss'. In den ersten Jahren gab es frisch geschlachtete Gänse zu gewinnen, die direkt ausgehändigt wurden. Später wechselten wir zu Tiefkühlware und zuletzt gab es die tiefgekühlte Gans zur Abholung zum Wunschtermin. Seit zwei Jahren ist der Gewinn ein Stadt-Gutschein, den man in über 90 Geschäften einlösen kann, oder aber für ein Gänseessen in einigen Gastronomiebetrieben verwenden darf.“
Knack die Nuss
Und so funktioniert das Gewinnspiel: In teilnehmenden Geschäften können die Kunden Nüsse knacken. Unter ihnen befinden sich die präparierten Nüsse, in denen farbige Zettel versteckt sind. Dies ist das Gewinnlos, einlösbar im gleichen Geschäft.
„Die Nüsse vorab zu präparieren, ist wie ein Bastelabend für die Kaufmannschaft. Ein geselliger Abend, an dem viel geschnackt wird. Dabei werden die ersten Nüsse natürlich zahlreich probiert“, weiß Christoph Kleinefeld.
Der Halterner Gänsemarkt fand das erste Mal vor 26 Jahren statt
Der Markt hat Tradition: Denn schon vor 26 Jahren fand die erste Auflage der Veranstaltung statt.
Einige Marktteilnehmer der ersten Stunde erinnern sich noch gut an dieses Wochenende, wie Christoph Kleinefeld vom Verein „Haltern am See. Tut gut.“ weiß: „Der Samstag war völlig verregnet. Aber der Sonntag war dann bei kaltem, aber sonnigem Herbstwetter grandios besucht, ein voller Erfolg für alle.“
Der beliebte Markt fand von Beginn an auf dem historischen Gänsemarkt in der Innenstadt Ecke Turmstraße/Gaststiege statt. „Dieser Platz war der Sammelplatz für die Gänse, die früher täglich von einem Gänsehirten raus aus der Stadt auf die Wiesen geführt wurden. Die meisten Ackerbürger besaßen eigene Haus- und Schlachttiere und machten nur die Tore auf und die Tiere wussten gleich wohin: zum Gänsemarkt“, erklärt Christoph Kleinefeld.
Skulpturen sollen daran erinnern: Das dort zu findende Gänseensemble der Bildhauer Janos Gyarmathy und Laszlo Szatmari Juhos ist ein Geschenk der Plattdeutschen Bühne Haltern aus dem Jahre 1992 und unterstreicht die Bedeutung dieses idyllischen Fleckchens. Zum Stadtjubiläum im Jahr 2014 stiftete der Rotary-Club Haltern am See eine weitere Skulptur: die „Gänseliesel“. Diese wacht seitdem über die kleine Gänseschar. Das komplette Ensemble ist dabei ein Hingucker für große und kleine Besucher der Innenstadt.
Wechsel des Schauplatzes
„Im Jahr 2023 wurde der Gänsemarkt allerdings auf den Marktplatz verlegt, weil eine Baustelle in der Nachbarschaft eine Zuwegung und Fluchtwegeplanung unmöglich machte. Gleichzeitig gab es auf dem Event-Markt keine bezahlbaren kleinformatigen Holzhütten mehr zu mieten, die auf den kleinen Gänsemarkt passten. Darum wird der Gänsemarkt in diesem Jahr wieder auf dem Alten Markt stattfinden“, berichtet Christoph Kleinefeld.
Daran lässt sich erkennen, dass die Organisation des Marktes, der von den Mitgliedern von „Haltern am See. Tut gut.“ veranstaltet wird, immer mit viel Aufwand verbunden ist, wie er weiter sagt: „Es muss eine komplette Infrastruktur geschaffen werden: Hütten, Strom, Wasser, Abwasser, Verkehrsregelungen und vieles mehr.“
Auch gilt es, mit unvorhergesehenen Situationen zurechtzukommen, wie die Vogelgrippe im Jahr 2006. Damals galt eine strenge Stallpflicht für Geflügel, weshalb keine Gänse auf dem Markt erlaubt waren. Diese wurden dann kurzerhand durch Ziegen ersetzt. Im Blick haben die Organisatoren dabei stets die Sicherheit der Besucher. Daher wurde in den zwei Corona-Jahren die Veranstaltung auch abgesagt. Christoph Kleinefeld: „Alljährlich gibt es bei öffentlichen Veranstaltungen zahlreiche Auflagen und Regeln zu befolgen. Enge Absprachen mit den örtlichen Ordnungsbehörden sind selbstverständlich. Seit vielen Jahren ist zudem die DLRG-Ortgruppe Haltern ein treuer Unterstützer unserer Veranstaltung. Dafür sind sie als einziger Verein auf dem Gänsemarkt auch Anbieter und dürfen ihr Ehrenamt präsentieren.“
Aber trotz der umfangreichen Organisation bereitet das Event den Veranstaltern auch Freude - etwa, wenn das „Gänsemarktfegen“ auf dem Plan steht. „Irgendwie ist es ja unsere Veranstaltung. Wie kann man das besser beweisen, als durch gute Pflege. Gänsemarktfegen ist am Sonntag ein Gemeinschaftstermin. Frühmorgens treffen wir uns und fegen den Platz, damit alles schön aussieht. Das Frühstück im Anschluss ist das Dankeschön an alle Helfer“, so Kleinefeld.