Die jährliche Grippesaison steht bevor. Durch das konsequente Maskentragen gab es in den vergangenen zwei Jahren weniger Fälle. Experten befürchten nun, dass es zu einer heftigeren Grippewelle kommen könnte als vor der Pandemie.
Der Grund: Wegen der Hygieneregeln und der langen Kontaktbeschränkungen ist unser Immunsystem nicht mehr so geübt, Krankheitserreger abzuwehren. Die Deutsche Seniorenliga (DSL) ruft deshalb insbesondere über 60-Jährige dazu auf, sich gegen Grippe (Influenza) impfen zu lassen. Denn die Grippe ist eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit, die vor allem bei älteren oder vorerkrankten Menschen einen schwerwiegenden Verlauf nehmen und auch tödlich enden kann.
Risikofaktor Alter
Grundsätzlich besteht für jeden, der an Grippe erkrankt, ein Risiko für Komplikationen wie Lungenversagen oder Herzmuskelentzündung. Ältere Menschen haben jedoch ein erhöhtes Risiko, sich mit Grippeviren zu infizieren und im Verlauf der Erkrankung schwere Komplikationen zu erleiden.
Altersbedingte Abschwächung des Immunsystens
Grund dafür ist die altersbedingte Abschwächung des Immunsystems - auch bei ansonsten guter körperlicher Konstitution. Liegen zusätzlich chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- oder Leberprobleme vor, ist die Gefahr für einen schweren Krankheitsverlauf besonders hoch.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) Personen einer Risikogruppe, zu denen auch die über 60-Jährigen zählen, sich sowohl gegen das Coronaals auch das Influenza-Virus impfen zu lassen.
Corona- und Grippeimpfung zusammen möglich
Der Impfschutz sorgt dafür, dass die Krankheit so erst gar nicht ausbricht oder deutlich milder verläuft. Die Grippe-Impfung schützt nicht vor einer Infektion mit dem Corona-Virus, kann aber verhindern, dass sich das Abwehrsystem mit einer Doppelinfektion auseinandersetzen muss, die das Immunsystem überfordern und zu erheblichen Folgeschäden führen könnte.
Wer noch keinen ausreichenden Corona-Impfschutz hat, sollte gleich beides zusammen in Angriff nehmen. Experten und die Stiko haben keine Bedenken, bezüglich einer zeitgleichen Impfung gegen Corona und Grippe: Es handelt sich um unterschiedliche Wirkstoffe und das kann das Immunsystem in der Regel problemlos verkraften.
Idealer Impfzeitpunkt – „Impfschutz to go“
Die Grippesaison beginnt im Oktober 2022 und wird voraussichtlich bis Mai 2023 anhalten. Sie erreicht meist zum Jahresanfang ihren Höhepunkt. 2022 wurden bereits im September erste Fälle bestätigt. Die Stiko rät über 60-Jährigen, sich bereits ab Oktober bis Mitte Dezember mit einem Hochdosis-Influenza-Impfstoff impfen zu lassen.
Es dauert etwa zwei Wochen, bis der Körper einen Schutz gegen die Viren aufgebaut hat. Am besten sucht man kurzfristig das Gespräch mit dem Hausarzt und vereinbart rechtzeitig einen Impftermin. Gut zu wissen: Neben den Arztpraxen werden bundesweit auch erstmals manche Apotheken die Grippeschutzimpfung anbieten. Apotheken in der Nähe, die den „Impfschutz to go“ nach vorheriger Terminvereinbarung oder zu bestimmten Zeiten anbieten, findet man unter www.mein-apothekenmanager.de.
Informativer Ratgeber ,,Virusgrippe"
Ausführliche Informationen zum Grippeschutz für ältere Menschen bietet die kostenlose DSL-Broschüre „Virusgrippe. Warum die GrippeImpfung für Menschen ab 60 besonders wichtig ist!" Die Broschüre ist kostenfrei über das Internet oder postalisch erhältlich. Bestelladresse: Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn.
Weitere Infos und Download der Broschüre unter www.dsl-grippeimpfung.de Deutsche Seniorenliga e.V.