Den Wunsch nach grünen Blättern und Blütenpracht im Winter erfüllen Bergblumen aus aller Welt. Gärtner bringen sie in der dunklen Jahreszeit in ihren Gewächshäusern zum Blühen. Über den gut sortierten Fachhandel kommen sie in unsere Wohnzimmer.
Alpenveilchen lieben es kühl
Aus den bergigen Gegenden von Israel, Syrien, Jordanien und dem Libanon stammt das Persische Alpenveilchen (Cyclamen persicum). Wegen der ungewöhnlichen Blütezeit im Herbst und Winter gehört die Zimmerpflanze zu den beliebten Klassikern auf der Fensterbank. Bereits seit dem 17. Jahrhundert züchten Pflanzenliebhaber mit großem Erfolg daran, was die große Bandbreite an Blütenfarben und -formen erklärt. Das Persische Alpenveilchen ist im Gegensatz zu den Alpenveilchen aus den Süd- und Ostalpen nicht winterhart. Doch es verträgt auch keine Hitze und gedeiht am besten an einem kühlen Standort.
Rhododendron simsii lautet der botanische Name einer klassischen Winter-Schönheit, von der einige Sorten bereits ab dem Spätsommer blühen. Die beliebten Zimmer-Azaleen stammen ursprünglich aus den Bergen im Osten Asiens, wo sie auf rund 500 bis 2.700 Metern wachsen. Daher mögen auch sie es gerne eher kühl, bei ca. 18-21 °C fühlen sie wohl. Sie sind ideal für kühlere und helle Standorte im Haus, da sie direkte Sonne oder höhere Temperaturen nicht gut vertragen. Mit ihrer üppigen Blütenpracht in Weiß, Rosa, Pink oder Rot bringen sie kräftige Farbtupfer in die Adventszeit – vorausgesetzt sie werden regelmäßig gegossen und bekommen genug Licht!
Ursprünglich aus den Bergen von Tansania stammt das Usambaraveilchen (Saintpaulia). Die fleischigen, behaarten Blätter wachsen in Rosetten, darüber erheben sich zarte Blüten. Früher standen Usambaraveilchen mit einfachen Blüten in Rosa oder Blau auf den Fensterbänken. Dank Züchtungen aus Amerika und Russland gibt es inzwischen neue Sorten mit gefüllten Blüten auch in Weiß und Violett. Der gärtnerische Fachhandel bietet auch im tiefsten Winter blühende Exemplare an.
Für seine außergewöhnlichen Pflanzen ist die Insel Madagaskar bekannt. Aus den Bergen mit einer durchschnittlichen Höhe von 1100 Metern kommen einige attraktive Zimmerpflanzen. Eine besondere Rolle nimmt der Christusdorn (Euphorbia milii) ein, denn die Blüte erscheint im Winter. Wobei nicht die gelblichen Blütenstände den Reiz ausmachen, sondern vielmehr die rötlich oder weiß gefärbten Hochblätter darunter. Die dornigen Triebe der Pflanze aus der Wolfsmilch-Familie erinnern an die Dornenkrone Jesu, woher sie auch ihren deutschen Namen hat. Als wasserspeichernde Pflanze gedeiht sie gut in trockener Heizungsluft und bevorzugt einen Platz auf einer hellen, möglichst sonnigen Fensterbank. Text: GMH