So bereiten Sie Ihr Zuhause für den Urlaub vor

Wer in den Urlaub geht, sollte einen Schlüssel bei Nachbarn oder Bekannten hinterlegen, damit der Vermieter im Notfall Zutritt zur Wohnung hat. FOTO CHRISTIN KLOSE/DPA

Einbrecher aus-, Wertgegenstände einschließen: Wer das vor einem Urlaub beherzigt, macht schon vieles richtig. Um das Heim gut auf Ihre Abwesenheit vorzubereiten, können Sie aber noch mehr tun.

21.09.2023

Hab ich an alles gedacht? Eine Frage, die man sich vor der Abreise in den Urlaub häufig stellt. Doch meist geht es dabei ums Gepäck, nicht um die Wohnung. Dabei ist es doch besonders wichtig, das eigene Zuhause nach den Ferien wieder so vorzufinden, wie es vorher war. Mit dieser Checkliste gehen Sie auf Nummer sicher:

Zeitungen und Zeitschriften abbestellen

Einbrecher können ganz leicht an einem überquellenden Briefkasten erkennen, dass das Zuhause derzeit verwaist ist. Das muss aber nicht sein. Bei vielen Verlagen lässt sich die Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften pausieren oder vorübergehend an den Nachbarn interessierten umleiten. Oft geht das genau für den Zeitraum des Urlaubs, sodass das Lesematerial pünktlich zur Rückkehr wieder eintrifft. Briefe und Postkarten kann man einlagern lassen - bei der Deutschen Post zum Beispiel kostet das rund 14 Euro.

Hauptwasserhahn abdrehen

„Sinnvoll ist es sicherlich auch, den Hauptwasserhahn zu schließen“, sagt Julia Alice Böhne vom Bund der Versicherten. So wird verhindert, dass das Wasser bei einem möglichen Rohrbruch unkontrolliert weiter fließen kann. Eine Pflicht dazu gibt es aber nicht. Ein Hausratversicherer kann die Leistung im Schadensfall nicht kürzen, weil diese Maßnahme versäumt wurde. Das zeigt ein Urteil des Oberlandesgerichts Celle (Az.: 14 U 135/20).

Ersatzschlüssel hinterlegen

Bei einem Rohrbruch oder einem anderen Notfall ist es wichtig, dass der Vermieter Zutritt zur Wohnung hat. Zwar könne er laut Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund nicht verlangen, dass ihm ein Schlüssel ausgehändigt wird. Laut Rechtslage sollte der Mieter aber zumindest einen Schlüssel bei einem Vertrauten in der Nähe abgeben und den Vermieter darüber informieren.

Elektrische Geräte vom Netz nehmen

Elektrische Geräte sollten bei Abwesenheit vom Netz genommen werden, rät Julia Alice Böhne. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen stellt der Bund der Versicherten derzeit vermehrt Brand- und Explosionsschäden fest, die durch Powerbanks, Notebooks Smartphones oder verursacht wurden, die während eines Urlaubs an der Steckdose blieben. Zum anderen können eingesteckte Geräte Schaden nehmen, wenn ein Blitz einschlägt.

Übrigens: Viele Elektrogeräte verbrauchen Strom, obwohl sie gar nicht genutzt werden und im Ruhe- oder Stand-by-Modus sind. Oft - aber nicht immer - erkennt man das daran, dass Lämpchen weiterhin leuchten oder Displays an sind. Je nach Anzahl und Art der Geräte kann dieser Leerlauf in einem Drei-Personen-Haushalt bis zu 15 Prozent der Stromkosten ausmachen, so die Verbraucherzentrale Bremen.

Wichtig: Nicht einfach die Sicherung herausnehmen und das ganze Haus vom Stromnetz kappen. Sonst tauen Gefriertruhen ab und Alarmanlagen arbeiten nicht mehr.

Türen und Fenster fest verschließen

Auch wenn der Bund der Versicherten grundsätzlich dazu rät, nur solche Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungsverträge abzuschließen, die auch bei grober Fahrlässigkeit des Versicherten leisten, gilt: Türen und Fenster sollten beim Verlassen der Wohnung fest verschlossen sein, um etwa einen Einbruch zumindest zu erschweren. Ist kein Verzicht auf Leistungskürzung bei grober Fahrlässigkeit vereinbart, kann ein gekipptes Fenster zum Problem werden.

Wertvolle Gegenstände sicher verwahren

Wer wertvolle Gegenstände wie Schmuck oder Bargeld zu Hause lagert, sollte diese besser in einen Safe einschließen. Wer keinen hat, kann für die Zeit des Urlaubs auch ein Schließfach mieten.

Zeitschaltuhren installieren

Sie sind längere Zeit nicht zu Hause, wollen aber den Eindruck erwecken, Sie wären es? Zeitschaltuhren können dafür eine Lösung sein: Sie schalten Leuchten im Haus und am Gebäude zu bestimmten Zeiten ein und aus. Die Geräte gibt es schon für unter zehn Euro.

Programmierbare elektrische Rollläden sind eine Nachrüstoption, längere wenn man Vorlaufzeit hat. Sonst am besten die Nachbarn bitten, regelmäßig die Rollläden hoch- und runterzulassen. „Ist das nicht möglich, sollten die Rollläden lieber offengelassen werden statt ständig geschlossen zu sein“, sagt Polizeidirektor Joachim Schneider, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Alarmanlage anschalten

Wer eine Alarmanlage installiert hat, sollte beim Verlassen der Wohnung daran denken, diese zur Sicherheit zu aktivieren. Dringt ein Einbrecher ein, kann eine lautstarke Signalanlage ihn in die Flucht schlagen sowie Nachbarn und Polizei alarmieren. Text: dpa