„Nicht länger allein leben, aber bloß nicht ins Altersheim!“

So lautet das Credo von Senioren auf der Suche nach alternativen Wohnformen. Viele entscheiden sich für eine Senioren-WG. Schließlich funktioniert das Modell Wohngemeinschaft nicht nur bei Studenten, sondern auch im Alter.

17.09.2021

Senioren-WGs sind als ein neues und innovatives Wohnkonzept für alle "jungen Alten" gedacht. Sie eignen sich besonders für ältere Menschen, die nicht mehr allein leben können, die Rundumversorgung eines Pflegeheimes aber noch nicht benötigen. Auch für Menschen mit einer Demenzerkrankung im Anfangsstadium und für einsame Senioren, die sich Gesellschaft wünschen, sind Senioren-WGs wie geschaffen.

Die ambulant betreute Wohngemeinschaft St. Ida an der Bernhardtstraße 3 in Dorsten-Holsterhausen bietet eine solche Form des Zusammenlebens für Senioren. Es handelt sich dabei nicht um ein Pflege- oder Seniorenheim, sondern um selbstbestimmtes Wohnen in der Gemeinschaft mit anderen. Jeder Mitbewohner bezieht sein privat möbliertes Zimmer mit eigenem seniorengerechtem Badezimmer. Begleitet wird die WG durch qualifizierte Pflegekräfte, die zu den gewünschten Zeiten die Mieter ambulant versorgen. Rund um die Uhr ist die WG mit Alltagsbegleitern besetzt, die die hauswirtschaftliche Versorgung gewährleisten und die Betreuung der Bewohner übernehmen. So bekommt jeder die Unterstützung bzw. pflegerische, medizinische Betreuung, die er individuell benötigt.

Hausleiterin Ann-Christin Würfel erklärt, welche Vorteile das Zusammenleben in der Senioren-WG St. Ida bietet: „In unserer WG kann man Gemeinschaft aktiv erleben, z. B. beim gemeinsamen Kochen und Essen. Es gibt Mitstreiter für gemeinsame Aktivitäten, vom Gesprächsbedarf über den Spieleabend bis hin gemeinsamen Spaziergang. Es findet ein soziales Zusammenleben statt, in dem einer auf den anderen achtgibt. Regelmäßiger Kontakt zu anderen Menschen gibt neue Denkanstöße – eine Bereicherung.“

In der Senioren-WG St. Ida stehen für zwei Wohngemeinschaften auf zwei Etagen jeweils zwölf Zimmer mit seniorengerechtem Badezimmer zur Verfügung. Zurzeit sind noch elf Zimmer in der oberen Etage frei und können kurzfristig vermietet werden. Die Einzelzimmer mit eigenem Bad bieten Möglichkeiten für das persönliche Ambiente. Eine individuelle Möblierung kann durch die Bewohner erfolgen. Es wird Raum gelassen für die Ausgestaltung mit Lieblingsstücken und Accessoires aus dem bisherigen Lebensbereich.

„Nicht länger allein leben, aber bloß nicht ins Altersheim!“-2
„Nicht länger allein leben, aber bloß nicht ins Altersheim!“-3

Zielgruppe sind alle Menschen, die nicht mehr allein leben wollen und auf die Sicherheit durch das Zusammenleben in der Wohngemeinschaft Wert legen, ihren Verantwortungsbereich in der Haushaltsführung reduzieren möchten, ihre Angehörigen entlasten wollen, durch Herstellung neuer Kontakte sozialer Vereinsamung vorbeugen möchten, sich zu fit fühlen, um in eine stationäre Einrichtung zu ziehen. Selbstverständlich ist es auch möglich, gemeinsam mit der Partnerin/dem Partner einzuziehen. Hier bietet sich die Möglichkeit, zwei nebeneinander gelegene Zimmer anzumieten. Ein Wanddurchbruch ist möglich. Oder man gestaltet sich zu zweit ein Schlafzimmer und ein Wohn- und Fernsehzimmer.

Die familiäre Atmosphäre ermöglicht es auch demenzkranken Menschen jeden Tag zu gestalten – in ihrem eigenen Rhythmus, entsprechend ihren Vorlieben und Fähigkeiten, gemeinsam mit den Mitbewohnern und vom Betreuungspersonal begleitet.

Die Gemeinschaftsräume, wie das Gemeinschaftswohnzimmer, die geräumige Küche mit Essbereich, Terrasse, Balkon und Außenbereiche stehen allen zur Verfügung. Sie sind zentraler Kommunikationsort. Ann-Christin Würfel: „Hier können gemeinsame Aktivitäten stattfinden, wie Kochen, Backen, Zeitvertreib mit Gesellschaftsspielen oder einfach eine Unterhaltung über die gute alte Zeit. So gibt unsere Senioren-WG ihren Mitgliedern das Gefühl auch im hohen Alter noch gebraucht zu werden. Vor allem bietet sie eine exzellente Plattform für soziale Kontakte.“