Inmitten von Trauer und Erinnerungen nimmt der Frühling eine bedeutungsvolle Rolle ein, die Trost und Hoffnung spendet.
Mit dem Einzug des Frühlings erwachen nicht nur die Blumen und Bäume, sondern auch die Grabstätten auf Friedhöfen erleben eine Verwandlung. Bunte Blumen, zarte Blüten und grünes Gras schmücken die Ruhestätten, und diese liebevolle Pflege wird zu einem Ausdruck der fortwährenden Zuneigung und Erinnerung.
Mit einem Wechsel aus Alleen, Hecken und vor allem der kleinteiligen und vielseitigen Bepflanzung durch die professionellen Hände eines Friedhofsgärtners, sind Friedhöfe besonders strukturreich. Auch verwilderte Kulturpflanzen tragen zur Vielfalt bei. Zu diesen „,Stinsenpflanzen“ zählen Frühjahrsblüher wie Elfen-Krokus, Frühlingskrokus oder Gelbstern.
Jetzt im Frühjahr werden zwischen den üblichen Beetpflanzen, Zwiebelpflanzen wie Narzissen gepflanzt, aber auch Vergissmeinnicht in hellblau und Bellis (in den Farben rosa, weiß, rot) sind gern gesehen.
Das Vergissmeinnicht sagt mit seinem Namen alles, es steht für das ewige Miteinander.
Die Narzisse kündigt den Frühling an. Sie ist Bote des Frühlingslichtes und somit ein Symbol des überwundenen Winters.
Der Kreislauf des Lebens
Die Blütezeit im Frühling symbolisiert nicht nur das Ende des Winters, sondern auch die Fortsetzung des Lebenszyklus. Diese natürliche Verbindung zum Kreislauf des Lebens bietet den Hinterbliebenen einen tröstlichen Gedanken.
„Die Blütenpracht auf den Gräbern wird zu einem sichtbaren Ausdruck der Liebe, die über den Tod hinausgeht“, so Karoline Heiser, Friedhofsgärtnerin und stellvertretende Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau.
„Der Friedhof wird so nicht nur zu einem Ort des individuellen Gedenkens, sondern auch zu einem Ort der Gemeinschaft und des geteilten Leids“, so Heiser weiter.
Seit März 2020 ist die Friedhofskultur immaterielles Kulturerbe in Deutschland.