Eine Generation tanzte im „Golden Riff“ in Oer-Erkenschwick. Die Disko ist Geschichte, dafür hat Bestatter Michael Schulze dort eine Trauerhalle eröffnet.
Eine ganze Generation von Oer-Erkenschwickern hat im „Golden Riff“ gefeiert. Die Tage des „Riff“ sind lange gezählt, nur das steinerne Schild erinnert noch an diese Zeit. Wo einst getanzt wurde, finden heute Trauerfeiern für Verstorbene statt. Bestatter Michael Schulze aus Oer-Erkenschwick hat hier eine Trauerhalle eröffnet. Ein Widerspruch? „Nein“, findet Schulze.
Denn eigentlich feiert man doch auch das Leben, das der Verstorbene einst geführt hat. Trauerfeiern sind keine 08/15-Veranstaltungen, sondern sehr individuell gestaltet.
„Und das ist auch genau richtig so“, meint der 43-jährige Bestatter. Oftmals organisiert das Bestatter-Team auch bunte Trauerfeiern „eine Lebensfeier“. Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis der Innenraum umgebaut war, dass hier würdig Abschied genommen werden kann.
In einem Nebenraum kann der Verstorbene aufgebahrt werden. „Die Angehörigen können Tag und Nacht hierherkommen“, erläutert Schulze.
Dort, wo einst die Tanzfläche war, ist heute die große Trauerhalle für Gedenkfeiern, ob mit Pfarrer oder mit Trauerredner. Wenn Schulze den Weg zur Glück-Auf-Straße 13b beschreibt, werde es oft kompliziert. Wenn er sagt „dort, wo früher das,Golden Riff war“„,dann wissen die Oer-Erkenschwicker, welche Adresse gemeint ist.“ Einige erzählen davon, dass sie oft als Paar hier waren, schöne Erinnerungen mit dem Golden Riff' verbinden“, erzählt Michael Schulze. Dass Angehörige die Lebensgeschichte des Verstorbenen mit ihm teilen, das ist für Michael Schulze etwas sehr Besonderes. „Wir wollen eine helfende Hand bieten“. Regine Klein