Die Vielfalt der Böden

Das Angewbot an Böden ist groß. OTO DPA

Wer einen Bodenbelag für die eigenen vier Wände sucht, hat viele ganz verschiedene Möglichkeiten. Hier sind die Vor- und Nachteile von Teppich, Laminat, Kork, Fliesen, Parkett und Vinylboden im Überblick.

13.08.2022

Teppich: Jahrzehntelang war Teppich der klassische Bodenbelag in Wohnräumen - nicht nur, weil er ihnen eine heimelige Atmosphäre verleiht. Die textile Auslegeware aus natürlichen oder synthetischen Fasern gilt als wärme- und schalldämmend. Als Rollware oder Fliesen lässt sie sich von Heimwerkern einfach verlegen und gilt in der Regel als pflegeleicht. Staubsaugen und eine regelmäßige Intensivreinigung genügen.

Fliesen: Keramikfliesen gehören zu den ältesten und vielseitigsten Bodenbelägen. Bereits die Römer gestalteten damit Bodenmosaike und verwendeten sie als Belag auf Bodenheizungen. Ohne eine Wärmequelle von unten sind Fliesen allerdings recht fußkalt. Ihr Vorteil gegenüber anderen Bodenbelägen: Sie gelten als robust und leicht zu reinigen. „Sie können in der Regel nass gewischt werden und sind kratzbeständiger als elastische Bodenbeläge", sagt Bittorf.

Parkett: Edles Parkett aus Massivholz ist nicht der günstigste Fußboden und sollte vom Fachmann verlegt werden. Die circa zwei bis drei Zentimeter dicken Parkettelemente müssen von Hand zusammengesetzt, verklebt, abgeschliffen und versiegelt werden. Neben Eiche, Buche, Kastanie, Nussbaum und Kirsche lassen sich auch exotische Hölzer wie Teak oder Afzelia für individuelle Muster verwenden.

Mit der richtigen Pflege - feucht wischen und bei Bedarf schleifen und frisch versiegeln kann Parkett viele Jahrzehnte halten. Bei einer Fußbodenheizung empfiehlt Florian Zeller vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel eine einschlägige Beratung durch eine Fachfirma, denn nicht jedes Parkettholz ist geeignet.

Laminat: Dieser Belag kann je nach Qualität wie echtes Parkett aussehen, besteht aber aus einer Trägerschicht und einem darauf laminierten, dünnen Holzdekor. Anders als Parkett muss Laminat nicht verleimt werden, sondern lässt sich schwimmend verlegen. Das macht es in der Regel nicht nur preiswert, sondern sondern auch leicht zu verarbeiten.

Bei der Reinigung ist Vorsicht geboten: Wischwasser, das in die Ritzen gelangt, kann die Paneelen aufschwemmen und irreparabel schädigen.

Kork: Der natürliche und schalldämmende Bodenbelag wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. „Er kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder an die Umgebung abgeben“, sagt Experte Florian Zeller. Daher eignet sich Kork nicht nur für den Wohnbereich, sondern auch fürs Badezimmer. Kork lässt sich sowohl schwimmend verlegen als auch mit dem Untergrund verkleben.

Als warmer und weicher Boden ist er im Kinderzimmer eine Alternative zu Teppich. Diese Stärke ist allerdings auch seine Schwäche: Schwere Möbel oder High Heels können die Kork-Oberfläche beschädigen. Anders als bei Holz oder Laminat ist das Naturprodukt aber elastisch: „Die Druckstellen bilden sich in der Regel nach einiger Zeit wieder zurück", erklärt Zeller.

Auch Macken ließen sich einfach reparieren: „Kork in die beschädigte Stelle einsetzen, abschleifen und neu versiegeln."

LVT: Luxury Vinyl Tiles (kurz: LVT) gehören inzwischen zu den beliebtesten Bodenbelägen. Das liegt nicht zuletzt an den vielseitigen Dekoren und Farben der Kunststoffböden. Durch besondere Drucktechniken imitieren sie optisch auch Holz oder Fliesen.

Ganz neu sind sie aber nicht: Die Designbeläge sind im Allgemeinen Bodenbeläge auf PVC-Basis - und die kennt man schon seit Jahrzehnten. Die Kunststoffböden gibt es wie Laminat auf aber einem Trägermaterial, auch komplett aus PVC sowie zum Klicken und Kleben als modulare, mehrschichtige Fußbodenbeläge. LVT-Böden eignen sich für Wohnbereiche. Sie sollten aber maximal nebelfeucht gewischt werden. Die Bodenbeläge lassen sich recyceln biologisch abbaubar sind sie aber nicht. dpa