Thermographie im Winter machen lassen

Die Thermographie zeigt das Haus in intensiven Farben, die fürdie Temperaturen der Hausteile stehen. FOTO: DPA

Thermographie-Aufnahmen vom Eigenheim können Aufschluss darüber geben, ob man recht bald eine Sanierung angehen sollte. Die beste Jahreszeit dafür ist der Winter

29.01.2022

Sie zahlen hohe Heizkosten und haben zugleich das Gefühl, die Räume sind nie richtig warm? Dann kann es sein, dass sie die Wärme durch Fenster und Wände verlieren. Die Wärmelecks lassen sich mithilfe einer besonderen Fototechnik aufspüren: der Thermographie.Dabei entstehen Bilder in intensiven Farben, die für die Temperaturen der Hausteile stehen. Bei der Außenthermographie sind die Stellen des Hauses gelb bis rot, an denen viel Wärme von innen entweicht. Wo das Bild blau oder grün gefärbt ist, ist die Oberfläche kälter und es dringt weniger Wärme nach außen.

Die Innenthermographie funktioniert genauso, die Farben werden jedoch andersherum gedeutet: Rot entspricht warmen, ausreichend gut gedämmten Stellen im Haus. Grün und Blau zeigen, wo der Raum durch Wärmelecks auskühlt ist und wo Sanierungsbedarf besteht, heißt es vom Informationsprogramm Zukunft Altbau. Die ersten Anzeichen, dass es ein Wärmeleck geben könnte, sind oft mit bloßem Auge erkennbar: Schimmel, Feuchtigkeit an den Wänden und Fenstern oder Haarrisse der Wand.

Auch auf dem Dach zeigen sich Mängel, wenn Schnee darauf ungleich wegtaut oder wenn sich Eiszapfen bilden, erklärt Hermann Kaubitzsch vom Bundesverband für Angewandte Thermografie in Nürnberg. Er ergänzt: „Thermographie wird genutzt, wenn ein Temperaturproblem im Haus auftritt.“ Etwa, wenn eine Wohnung nicht richtig warm wird. „Wer das Gefühl hat, dass es trotz aufgedrehter Heizkörper zieht, kann die Innenseite der Außenwände thermografisch untersuchen lassen“, sagt Jürgen Henke, Energieberater bei Zukunft Altbau.

In den Kosten für eine Thermographie sind die Aufnahmen selbst und die Interpretation der Fundstellen durch einen Thermographen enthalten.

Meist ergibt sich daraus eine konkrete Sanierungsempfehlung. Die Kosten für die Aufnahmen liegen laut Zukunft Altbau bei rund 400 bis 600 Euro für ein Einfamilienhaus.

„Von außen erhält man nicht ganz so detaillierte Ergebnisse wie von innen“, sagt Kaubitzsch. Aber es gebe Messungen, die nur von außen funktionieren, wie etwa die vollständige Prüfung eines Wärmedämmverbundsystems an der Fassade. Zudem stelle man von außen fest, wie gut die Fenster gedämmt sind, sagt Steffen Kind vom Gebäudeenergieberaterverband GIH. dpa