Gerade im Herbst ist es wichtig, im Garten Wohnräume für Insekten zu schaffen. Denn die nützlichen Tiere brauchen genauso wie wir und die größeren Tiere in der Natur einen guten Unterschlupf bei Regen, Wind, Frost und Schnee.
Davon haben wir letztlich alle gemeinsam etwas: Die Tiere bestäuben Nahrungspflanzen, bekämpfen Schädlinge, versorgen die Böden mit Nährstoffen und sind Teil der Nahrungskette. Laut Bundesumweltministerium schmecken sie vielen Vögeln, Amphibien, Reptilien und Säugetieren wie Fledermäusen, Spitzmäusen, Igel und Dachs. Aber auch andere Insekten beißen gerne zu. Gute Gründe also, Insekten im Garten ein Heim zu geben. Es reicht schon eine kleine Ecke, im allerletzten Winkel des Gartens. Hier sind ein paar Gestaltungsideen dafür:
Die Käferbank
Sie ist ein kleiner Wall von etwa 40 Zentimeter Höhe. Der Damm bietet nach Angaben des Industrieverband Agrar (IVA) ein gutes Mikroklima, da sich der aufgestaute Boden schnell erwärmt und nach einem Regen auch schnell abtrocknet. Die Experten raten, die Käferbank in Nord-Süd-Ausrichtung anzulegen. So werden die Sonnenstrahlen am besten ausgenutzt. Und man sollte die Käferbank nicht gezielt bepflanzen.
Ein Haufen Steine
Ob ein kleiner Steinhaufen oder eine richtige Trockenmauer: Steine haben eine hohe Anziehungskraft für viele Insekten und kleine heimische Reptilien. Sie verstecken sich in den Ritzen oder brüten darin. Ein Beispiel dafür ist die Rostrote Mauerbiene.
Die Steine sollte man an einem hellen und warmen Standort ablegen, rät der IVA. Es ist wichtig, sie locker zu schichten und dass die Steine so liegen, dass einige davon kleine Terrassen bilden. Darauf wollen sich etwa Eidechsen sonnen können. Man kann den Steinhaufen stabilisieren, indem man die Fugen mit Lehm oder Ton ausfüllt.
Ein Stapel Holz
Totes Holz, etwa Reste von dem Gehölzschnitt oder dem Fällen eines Baums, sind ein beliebtes Baumaterial für Insekten-Wohnungen. Insbesondere Wildbienen tut man damit etwas Gutes. Aber nicht nur: Auch Amsel, Rotkehlchen und Zaunkönig brüten das Frühjahr und den Sommer über darin. Sie haben gerade nicht genug Holz: Ein einfacher Laub- und Reisighaufen ist eine Alternative. Hier fühlen sich übrigens Igel am wohlsten. Und Komposthaufen sind ebenfalls ein Zuhause für viele Insekten.
Das Rohboden-Habitat
Manche Insekten wollen Zugang zum Boden, der nicht bewachsen ist. Manche Wildbienen etwa legen darin ihre Niströhren an, als keine Löcher erkennbar.
Der IVA empfiehlt, eine 30 bis 50 Zentimeter tiefe Mulde auszuheben und mit lehmigem Sand zu füllen. Dieser Bereich sollte frei von Vegetation gehalten werden. Idealerweise liegt das Insekten-Habitat in der Nähe von Blumenbeeten, die Nahrung bieten.
Das Balkon-Hotel
Das Insektenhotel ist auch für Balkongärtner eine Option, etwas für Insekten zu tun. Es ist eine Nist- und Überwinterungshilfe für eine Vielzahl an Insekten. Um nur ein paar zu nennen: Wildbienen und Hummeln, Schlupf-, Falten-, Grab- oder Wegwespen, Florfliegen und Ohrwürmer und so manche Käferart. Idealerweise hängt oder steht es an einem sonnigen, wind- und regengeschützten Ort. Wichtig: Es sollte sich nicht im Wind bewegen.
Die Insekten müssen im Umfeld des Hotels aber Nahrung finden. Daher rät der IVA, auf einheimische Gehölzen und Sträucher wie Salweide, Wildrosen oder Geißblatt sowie Kräuter und insektenfreundliche Blumen beim Hotel zu achten. dpa