Bei der Auswahl ihrer Lehrstelle orientieren sich junge Frauen und Männer in NRW in vielen Berufen offensichtlich weniger als früher an traditionellen Geschlechterrollen.
So nimmt der Männeranteil in klassischen „Frauenberufen“ wie Friseurin oder Verkäuferin zu.
Anstieg in körperlich anstrengenden Berufen
Gleichzeitig ist der Frauenanteil in körperlich anstrengenden Berufen wie Tischler, Gärtner oder Dachdecker gestiegen. Das geht aus einer veröffentlichten Auswertung des Statistischen Landesamtes hervor.
Laut Statistik wuchs der Männeranteil bei den Auszubildenden im Friseurhandwerk von 2012 bis 2022 von 13,2 auf 35,5 Prozent. Unter den Auszubildenden im Verkauf waren 2012 rund 41,3 Prozent männlich, zehn Jahre später stellten Männer mit 52,4 Prozent die Mehrheit.
Mehr Frauen im Tischlerhandwerk
Umgekehrt verlief die Entwicklung etwa im Tischlerhandwerk: Hier stieg der Frauenanteil in den zehn Jahren von 9 auf 17,1 Prozent. Im Dachdeckerhandwerk lag der Anteil weiblicher Auszubildender 2012 bei einem Prozent - zehn Jahre später bei 4,6 Prozent. Analysiert wurden die 25 Ausbildungsberufe mit den meisten im Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 in NRW neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. dpa