Gutes Lüften für trockene Wände

Nicht selten findet sich hinter Schränken und Tapeten beim Renovieren Schimmelbefall. FOTO: VRDSTOCK.ADOBE.COM

Besonders während der Winterzeit tritt er auf: Schimmelpilz in Wohnräumen. Schimmelsporen einzuatmen, kann Atemwegserkrankungen und Allergien auslösen, besonders bei empfindlichen oder vorerkrankten Menschen.

17.02.2024

Wenn es in plötzlich in der Wohnung muffig riecht oder Sie dunkle Stellen an Wänden bemerken, sollten Sie aktiv werden. Manchmal deuten diese Flecken auf Wasserschäden durch defekte Rohre hin.
Wenn Ihnen ein Fleck an der Wand auffällt und er sich zusehends ausbreitet, heißt es sofort reagieren: Das Wasser abdrehen und einen Installateur mit der Ursachensuche beauftragen - beziehungsweise den Vermieter benachrichtigen.

Schimmel durch hohe Luftfeuchtigkeit

Es gibt aber auch noch eine weitere Ursache für Schimmelbildung in einer Wohnung, und die tritt vermutlich deutlich öfter auf. Vor allem in der kalten Jahreszeit kommt es immer wieder zu Schimmelbildung durch Kondenswasser. Wasser aus feuchter Luft schlägt sich an kalten Wänden nieder. Die betroffenen Stellen bleiben längere Zeit feucht und es können dort Schimmelpilze wachsen. Diese Art der Schimmelbildung kann meistens durch richtiges Heizen und Lüften vermieden werden.
Seien Sie nicht zu sparsam beim Heizen Ihrer Wohnräume: Sehr kalte Luft kann kaum Feuchtigkeit aufnehmen. Bewohner geben aber unweigerlich konstant Feuchtigkeit an die Luft ab - allein schon durch die Atmung - und besonders bei Aktivitäten wie Kochen, Waschen oder Duschen.

Empfohlene Luftfeuchtigkeit

Durch gründliches Lüften wird die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung wieder gesenkt. Ein Hygrometer hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit richtig einzuschätzen und empfohlene Werte einzuhalten. In Wohn- und Schlafräumen liegt dieser bei 40 bis 60 Prozent. In der Küche bei 50 bis 60 Prozent, im Bad können sie kurzfristig auf bis zu 80 Prozent Luftfeuchte steigen, aber kein Wohnraum sollte über einen längeren Zeitraum mehr als 70 Prozent Luftfeuchtigkeit aufweisen. Vor allem Bad und Küche sollten mehrmals täglich gelüftet werden; in den übrigen Wohnräumen reicht es meisten, morgens, mittags und abends zu lüften.
 Es ist nicht hilfreich, per gekipptem Fenster zu lüften. Der Luftaustausch dauert zu lange, und die Wände, kühlen währenddessen unnötig aus. Stattdessen sollte besser einige Minuten bei weit geöffneten Fenstern stoß- oder bei Durchzug quergelüftet werden.

Gute Luftzirkulation hilft

An Außenwänden und kalten Wänden zum Hausflur sollten Sie außerdem keine Möbel aufstellen. Vor allem in wenig gedämmten (Alt-) Bauten gilt: mindestens eine gute Handbreit zwischen Wand und Möbeln frei lassen. Je besser die Luftzirkulation an kälteren Wandflächen, desto geringer die Gefahr, dass sich Schimmelpilz bilden kann. Abdichtende Wandfarbe oder Kunststofftapeten dagegen beschleunigen Schimmelbildung, weil Luftfeuchtigkeit nicht mehr entweichen kann.