Charlotte Maurer trägt ihren Glücksbringer um den Hals: Ihr Hausnotrufknopf gibt ihr das Gefühl, in einer Notsituation nicht allein zu sein. Wie schnell ältere Menschen auf Hilfe angewiesen sind, hat die 78-Jährige selbst im vergangenen Frühjahr erlebt.Die alleinlebende Seniorin war im Bad ihrer Wohnung in Dortmund gestürzt. Dabei verletzte sie sich am Kopf. Mit eigener Kraft aufstehen konnte sie nicht. Ihre Hilferufe verhallten im Badezimmer. Sie drückte den roten Hausnotrufknopf, den sie immer an einem Band um ihren Hals trägt. „Bis vor zwei Jahren dachte ich noch, ich brauche so etwas nicht. Es ist ja noch nie etwas passiert. Doch die Halskette mit dem Alarmknopf hat mich in der Not gerettet“, sagt sie.
Über den eingebauten Funksender wurde Charlotte Maurer mit der Notrufzentrale der Malteser verbunden. Wenige Augenblicke später meldete sich eine Mitarbeiterin der Hausnotrufzentrale über den Lautsprecher in ihrem Flur. Das Hausnotrufgerät ist so eingestellt, dass die Stimme aus der Zentrale in der gesamten Wohnung gehört werden kann, aber auch Frau Maurer gehört wird. Die Mitarbeiterin der Malteser erfasste die Notlage und alarmierte den Malteser-Hintergrunddienst. In unklaren Situationen verständigt die Hausnotrufzentrale natürlich sofort den Rettungsdienst, denn im Notfall zählt jede Minute.
Für Hausnotrufmitarbeiter Gero Hilpert sind Fälle wie dieser Berufsalltag. Der 32-Jährige fährt seit einem Jahr Einsätze für die Malteser. In seinem Auto befindet sich ein Erste Hilfe-Set und ein Hebekissen.
Wenn jemand in der Wohnung stürzt, ist er bei einer Alarmierung auf Knopfdruck sofort abfahrbereit. „Frau Maurer? Hier ist der Hausnotruf der Malteser!“, rief er nach gut 30 Minuten Fahrt durch die geschlossene Wohnungstür.
Weil Charlotte Maurer nicht öffnen konnte, gelangte er mit dem bei den Maltesern hinterlegten Ersatz-Schlüssel in die Wohnung. Dort redete er zunächst beruhigend auf Charlotte Maurer ein und versorgte die Kopfwunde. Gero Hilpert ist wie alle Mitarbeitenden des Hintergrunddienstes in Erster Hilfe ausgebildet. Ihm war schnell klar: „Die Verletzung kann gefährlich sein. Der Rettungsdienst muss auf jeden Fall hinzugezogen werden.“ Bei seinen Einsätzen erlebt er immer wieder, wie dankbar in Not geratene Senioren sind, dass sie in ihrer Wohnung nicht unbemerkt und hilflos bleiben.
„Ein Glück, dass es den Hausnotruf gibt“, unterstreicht auch Charlotte Maurer. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt ist die rüstige Seniorin froh, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben kann. Sie weiß: Im Notfall ist Hilfe nur einen Knopfdruck entfernt.