Fahren und Sparen: Tipps für den Sparfuchs im Autofahrer

Bei Reparaturen lässt sich Geld sparen.FOTO: SINA SCHULDT/DPA-TMN

Von Smart Repair über angepasste Fahrweisen bis hin zu Fahrgemeinschaften: In Zeiten steigender Preise freut sich jeder Autofahrer, wenn es etwas günstiger geht.

13.01.2024

Ein Auto kostet viel Geld. Durch Sprit, Versicherung, Kfz-Steuer und Werkstattkosten kommen schnell ein paar hundert Euro pro Jahr zusammen. Sind neue Reifen fällig, wird es noch happiger. Während Posten wie die Kfz-Steuer nicht beeinflusst werden können, haben Autofahrer an anderer Stelle durchaus die Möglichkeit, die Ausgaben zu drücken. 

Smart Repair:

Kleine Schramme aber eine große Rechnung? Das passiert schnell, wenn gleich der ganze Kotflügel neu lackiert wird. „Bevor das passiert, sollten Autofahrer sich vorher erkundigen, ob eine kleine Beschädigung nicht auch mithilfe von Smart Repair instandgesetzt werden kann“, rät Gerrit Reichel vom Automobil-Club Verkehr (ACV). 

Bei dieser Reparaturtechnik wird nur der wirklich betroffene Bereich bearbeitet. Die Anwendungsgebiete von Smart Repair reichen vom Beulendoktor bis zu Polsterreparaturen. Autofahrer könnten auf diesem Wege bei den Reparaturkosten 50 Prozent und mehr einsparen, schätzt Reichel. 

Die Reifen:

Wenn es beim Reifenkauf nicht immer das aktuelle Top-Modell sein muss, sind satte Rabatte drin. „Vorjahresmodelle haben auch ein gutes Profil, werden aber deutlich günstiger angeboten, wenn die neueste Reifengeneration auf den Markt kommt“, weiß Dietmar Clysters vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). 

Fahrgemeinschaften:

Wer wenig fährt, spart am meisten. Möglich ist das, wenn beispielsweise Arbeitskollegen Fahrgemeinschaften bilden. „Die lohnen sich auch schon, wenn man nur einen Teil der Strecke gemeinsam fährt oder sich nur bestimmte Wochentage dafür eignen“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). 

Fahrweise anpassen:

Autofahrer sollten zügig beschleunigen ohne den Motor hochzudrehen, also ohne Vollgas. Bei rund 2000 Touren hochschalten, rät der Tüv Süd. In der Stadt könne man auch im Fünften rollen. Der Verbrauch sinke etwa um die Hälfte, wenn man Tempo 50 im vierten Gang statt im zweiten fährt, teilt die Prüforganisation mit. 

Auch Automatikfahrer verzichten beim Beschleunigen auf Vollgas. „Die meisten modernden Automatikautos wählen selbstständig den effizientesten Gang“, sagt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. Wenn vorhanden, wählen Automatikfahrer ein effizientes Fahrprogramm. 

An der Ampel oder im Stau lohnt es sich, wenn man nach mehr als 20 Sekunden Stillstand den Motor abschaltet. Eine Start-Stopp-Automatik regelt so etwas in Eigenregie. ZDK-Mann Clysters verweist darauf, unnötigen Ballast im oder auf dem Auto zu entfernen und immer auf den korrekten Luftdruck zu achten. 

Werkstattchecks:

Wer sein Auto regelmäßig in der Werkstatt prüfen lässt, sorgt dafür, dass der Wagen optimal eingestellt und damit sparsam unterwegs ist. Der Schreck über hohe Werkstattrechnungen lässt sich durch klare Absprachen vermeiden. „Das ist die beste Art der Kostenkontrolle: Umfang und die einzelnen Posten vorher mit der Werkstatt durchsprechen.“ 

Clever tanken:

Die Spritpreise variieren zumeist im Laufe eines Tages an den Tankstellen. „In der Regel sind die Preise zwischen 18 und 20 Uhr am günstigsten“, sagt ACE-Mann Heinze. Am teuersten hingegen sei der Sprit morgens zwischen 6.00 und 9.00 Uhr, wenn die Nachfrage durch Pendler und Berufstätige besonders hoch sei. Erst ab circa 14.00 Uhr sinke der Preis dann wieder deutlicher. Spätabends und nachts hingegen kann es auch wieder teurer werden, weil manche Tankstellen Nachtzuschläge erheben. 

Kfz-Versicherung vergleichen:

Rückt der Herbst näher, kann die Kfz-Versicherung auf den Prüfstand kommen. „Man sollte aber darauf achten, dass der Beitrag zur Versicherung nur ein Aspekt ist. Auch Service-Leistungen beispielsweise gehören auf den Prüfstand“, empfiehlt Heinze. Wer wechseln will, müsse darauf achte, dass die Kündigung bis zum 30. November bei der Versicherung eingegangen ist. Dann sei ein Anbieterwechsel zum 1. Januar möglich. dpa-tmn

Wann muss ich die Frontscheibe tauschen?

Ein Steinschlag ist immer ärgerlich

Manch ein Autofahrer mag sich denken, dass die Reparatur durchaus ein wenig warten kann. 

Doch was viele Besitzer moderner Autos dabei nicht bedenken: Steinschläge können auch die Funktion der sensiblen Fahrassistenzsysteme stören, berichtet Achmed Leser vom Tüv Thüringen. Der Unfallexperte rät bei Steinschlag im Bereich einer verbauten Kamera, die Windschutzscheibe komplett tauschen zu lassen. 

Denn die optischen Systeme nutzen meist im oberen Bereich der Frontscheibe verbaute Kameras, um unter anderem den Abstand zum Vordermann zu ermitteln und das Tempo entsprechend anpassen zu können. Das Problem: Trifft ein Stein diesen Bereich der Scheibe und verursacht einen Steinschlag, werden die Bilder unter Umständen verfälscht. „Schon ein einziger Steinschlag kann die Sensorik der Assistenzsysteme so beeinträchtigen, dass bestimmte Gefahren nicht mehr erkannt werden können“, warnt Leser. 

Zwar lassen sich manche Steinschläge auch noch mit Smart Repair ausbessern, jedoch ist dies nur außerhalb des Sichtfeldes des Fahrers zulässig. Und auch nur dann, wenn der im Durchmesser in der Regel nicht größer als circa eine 2-Euro-Münze ist. Es dürfen sich auch noch keine Risse gebildet haben, und der Schaden muss einen Mindestabstand von 10 Zentimetern vom Scheibenrand aufweisen. Ob ein Steinschlag reparabel ist oder nur noch der Ersatz der Scheibe infrage kommt, kann letztlich nur eine Fachwerkstatt einschätzen. 

Auch bei fühlbaren Kratzern und Sprüngen in der Frontscheibe ist nur noch ein Austausch möglich. Die Gefahr, dass der Sprung weiter reißt, ist recht hoch. dpa