Besser ankommen im Ruhrgebiet

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Umfrage: Zugezogene attestieren der Metropole Ruhr im Bundesvergleich eine besonders ausgeprägte Willkommenskultur.

09.03.2023

Im Wettbewerb um Fachkräfte und junge Talente punktet die Metropole Ruhr durch eine besondere Eigenschaft: Wer hierherzieht, fühlt sich willkommen. Zugezogene im Ruhrgebiet erleben die Menschen in der Region als offenherzig und schätzen die dortige Willkommenskultur als besonders stark ausgeprägt ein - auch im Vergleich zu anderen deutschen Ballungsräumen. Das sind die zentralen Ergebnisse einer heute veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Regionalverbands Ruhr (RVR). Befragt wurden 2.816 Menschen in Deutschland, die innerhalb der vergangenen zehn Jahre in eine der sieben großen Metropolregionen des Landes - Hamburg, Berlin, Ruhr, Rhein (Köln-Düsseldorf), Frankfurt am Main, Stuttgart und München - gezogen sind.

Aufgeschlossene Menschen

Ein im Metropolenvergleich hoher Anteil der Zugezogenen gab an, im Ruhrgebiet schnell soziale Kontakte geknüpft zu haben. 42 Prozent der Befragten sagten, die Menschen im Ruhrgebiet seien viel mehr" oder „eher mehr offenherzig und zugänglich“ als die Menschen in ihrer vorherigen Wohnregion. Das ist der Spitzenwert unter den Ballungsräumen. Zum Vergleich: In Stuttgart liegt dieser Wert nur bei 29 Prozent. 45 Prozent der Befragten gaben an, in der Metropole Ruhr sei ihnen der soziale Anschluss schnell" oder sogar „sehr schnell" gelungen. Nur die Region Frankfurt schnitt bei dieser Frage besser ab (51 Prozent).

Ausgeprägte Willkommenskultur

Unter „Willkommenskultur" im Sinne der Umfrage wird ein gesellschaftliches Klima verstanden, das von Offenheit und Aufnahmebereitschaft gegenüber Zugezogenen geprägt ist. 42 Prozent der Befragten im Ruhrgebiet gaben an, dass die Willkommenskultur dort  im nationalen Vergleich überdurchschnittlich ausgeprägt sei - das ist der höchste Wert im Ranking. In Stuttgart sagten dies nur 29 Prozent der Befragten. 41 Prozent der Zugezogenen im Ruhrgebiet haben die dortige Willkommenskultur als "ausgeprägt“ oder „sehr ausgeprägt" erlebt. Einzig im Rheinland war die Zustimmung zu dieser Aussage höher (47 Prozent). In Berlin lag der Wert bei nur - 31 Prozent.

Zwölf Prozent der Befragten in allen Metropolregionen schätzten das Ruhrgebiet als den Ballungsraum mit der ausgeprägtesten Willkommenskultur ein. Nur die benachbarte Metropolregion Rhein erreichte mit 18 Prozent einen noch höheren Wert.

Zugezogene kommen schnell an

„Die Umfrage zeigt, dass sich Menschen, die neu in der Metropole Ruhr angekommen sind, im Vergleich anderen Regionen zu schnell dazugehörig fühlen", sagte RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. „Mich freut vor allem, dass die Willkommenskultur in unserer Region als besonders ausgeprägt erlebt wird."

Hintergrund der Umfrage ist der Wettbewerb der Regionen um Fach- und Nachwuchskräfte. Schwer messbare Faktoren - wie etwa das Gefühl, in einer neuen Umgebung willkommen zu sein - spielen dabei durchaus eine Rolle. Doch auch bei messbaren Faktoren sei das Ruhrgebiet gut aufgestellt, so Karola Geiß-Netthöfel. „Die Metropole Ruhr kann durch relativ niedrige Lebenshaltungskosten, eine vielseitige Bildungslandschaft, wirtschaftliches Potenzial und berufliche Perspektiven in zukunftsträchtigen Branchen punkten. Die in der Umfrage bestätigte Offenherzigkeit der Menschen ist ein weiterer Grund, sich im Ruhrgebiet niederzulassen."

Faktoren: Bildung, Wirtschaft, Technologie und Freizeit

Die Umfrage ging auch der Frage nach, welche Faktoren eine Willkommenskultur in einer Region fördern. Hochwertige Bildung spielt dabei aus Sicht der Befragten eine wichtige Rolle: 60 Prozent aller Befragten sagten, dass sich eine breite Wissenschaftslandschaft positiv auf die Willkommenskultur einer Region auswirke. 

Auch eine hohe Zahl an Studierenden wurde von der Mehrheit der Befragten (51 Prozent) als förderlich gei nannt. Beide Faktoren sind in der Metropole Ruhr mit ihrer ausgeprägten Hochschuldichte und den leistungsstarken Forschungsnetzwerken gegeben. Auch das Zusammenspiel von Unternehmen und Forschung funktioniere in der Metropole Ruhr bestens, sagte Karola Geiß-Netthöfel. „Das hören wir häufig in Gesprächen mit Vertreter*innen von Wirtschaft und Wissenschaft."

Studien belegen bereits, dass das Ruhrgebiet bei relevanten Standortfaktoren sehr gut abschneidet: dazu zählen niedrige Wohnkosten und wirtschaftliche Dynamik sowie gute Aussichten für grüne Industrie und Wasserstoff-Technologien.
Zudem sind Erholungsgebiete und Grünflächen schneller erreichbar als in anderen Metropolregionen.