Die St.-Agatha-Kirche in Dorsten hat eine lange Geschichte

Die St.-Agatha-Kirche in Dorsten. Sie wurde nach ihrer Zerstörung wieder neu gebaut. FOTO: ARCHIV

Im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, 1952 durch Bischof Dr. Michael Keller wieder geweiht. Dazu die Skulptur der Heiligen Agathe und die Taufkapelle mit dem spätromanischen Taufbrunnen

29.07.2023

Die St.-Agatha-Kirche prägt seit Jahrhunderten das Stadtbild Dorstens.

Das erste Mal wurde das Gotteshaus im 13. Jahrhundert erwähnt. Damals befand sich das Gebäude aber etwas nördlicher des jetzigen Marktplatzes. Wegen des Wachstums der Stadt wurde sie noch weiter nördlich verlegt.

Die zweite mittelalterliche Kirche wurde am 22. März 1945 durch 560 Bomben völlig zerstört – ebenso die Altstadt Dorstens. Durch den Bombenhagel ging ein großer flandrischer Schnitzaltar verloren. Anderes konnte gerettet werden.

Vorübergehend fanden nach der Zerstörung Gottesdienste im Schülerrefektorium des St. Ursula Klosters und im Saal Maas-Timpert statt.

Im Januar 1950 erhielt Pfarrer Westhoff die Baugenehmigung aus Münster und das Projekt „Neubau“ konnte beginnen. Im September 1951 feierte man in Dorsten die Grundsteinlegung. Am 7. Juli 1952 wurde die Kirche dann durch Bischof Dr. Michael Keller geweiht. Sie ist Werk des Kölner Architekten Otto Bongarts.

Auch aus der Vogelperspektive ist das Gotteshaus bestens zu erkennen. FOTO: ARCHIV
Auch aus der Vogelperspektive ist das Gotteshaus bestens zu erkennen. FOTO: ARCHIV

Im Fuße des Turms befindet sich die Taufkapelle. Dort steht der spätromanische Taufbrunnen. Dieser zersprang während der Zerstörung im März 1945 in 80 Stücke und wurde bereits zur Weihe 1952 für diesen Ort neu zusammengesetzt. Seitdem finden wieder alle Taufen über dem Taufbrunnen statt. Der Brunnen wurde im 13. Jahrhundert wahrscheinlich von Steinmetzen der Münsteraner Dombauhütte aus Baumberger Sandstein gefertigt.

Erwähnenswert ist im Inneren der Kirche auch die Skulptur der Heiligen Agathe, Namensgeberin des Gotteshauses. Sie hat ihren Platz neben der Treppe zur Sakristei gefunden. Die kleine Figur ist eines der frühesten Werke von Tisa von der Schulenburg (1903 bis 2001), und stammt aus dem Jahr 1949. Tisa von der Schulenburg lebte bis zu ihrem Tod im benachbarten Ursulinenkonvent. Von Bianca Munker