Das "CreativQuartier Fürst Leopold", das neben viel Kunst und Kultur auch verschiedene gastronomische Einrichtungen beherbergt. befindet sich heute auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Fürst Leopold in Dorsten.
Dabei wird das Areal mit seinen Gebäuden so genutzt, dass sich vielfach ohne große bauliche Veränderungen der kreative Charme der bergbaulichen Anlagen als Kulisse und Bestandteil der heutigen Nutzung integriert. Das CreativQuartier ist zu einem bekanntem Szene-Viertel geworden und damit ein immer größerer Anziehungspunkt in der Region.
Benannt wurde das Bergwerk nach Nikolaus Leopold Fürst zu Salm-Salm, Kaufmann und erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses, der zur Zeit der Gründung der Zeche das Verfügungsrecht über die Bodenschätze besaß. Von 1913 bis 2001 wurde auf der Zeche Fürst Leopold Kohle gefördert. Die lange Betriebszeit und die damit verbundenen immer wieder neuen Anforderungen an die Bauten und technischen Einrichtungen spiegeln sich auch heute noch im Bild der Schachtanlage wieder.
Die Grubenfelder I und III wurden 1906 an die Gewerkschaften Fürst Leopold I, II und III verliehen. 1910 wurden für die Gewerkschaft Fürst Leopold alle 10 Felder zum 21,2 km² großen Grubenfeld „Fürst Leopold I" zusammengefasst. Im Januar 1913 wurde die erste Kohle gefördert, die Belegschaft wuchs auf etwa 450 Arbeiter.
Von Dezember 1918 bis April 1919 streikten die Bergleute der Dorstener Zechen für höhere Löhne und Sozialleistungen. Ab 1936 ging es auch für Fürst Leopold / Baldur" wieder bergauf. 1944 wurden etwa 660 Kriegsgefangene zur unter-Tage-Arbeit verpflichtet. Im März 1945 wurden die Tagesanlagen bei schweren Luftangriffen stark beschädigt, während die Luftschutzstollen unter Tage etwa 700 Bürger vor den Tieffliegern schützten. Nach Kriegsende begannen die Wiederaufbau- und Reparaturarbeiten, sodass im Oktober 1945 die Förderung wieder aufgenommen werden konnte. Trotz Demonstrationen und Mahnwachen der Bergleute erfolgte 1998 der Verbund mit der Zeche „Westerholt" zum Bergwerk „Lippe“. Am 17. August 2001 wurde die Förderung auf „Fürst Leopold" schließlich eingestellt.