DORTMUND. In Westfalen. Lippe werden immer weniger risikoreiche Antibaby-Pillen zur Verhütung verordnet. Ein positiver Trend: Dennoch erhält immer noch jede zweite junge Frau unter 22 Jahren, die die Pille auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben bekommt, die riesikoreicheren Präparate der neueren Generation.
Der Verordnungsanteil der kombinierten oralen Verhütungsmittel mit einem höheren Risiko für die Bildung von Thrombosen und Embolien ist in den letzten zehn Jahren in Westfalen-Lippe von 68,2 Prozent im Jahre 2011 auf 50,2 Prozent im Jahr 2021 gesunken.
„Immer noch erhalten die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen Wirkstoffe mit einem erhöhten oder unklaren Risiko für die Bildung von venösen Thromboembolien. Das ist immer noch sehr viel und kritisch zu bewerten. Denn es gibt durchaus Alternativen, die ein niedrigeres Risiko für Thrombosen und Embolien mit einem guten Empfängnisschutz verbinden", sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Bewährte Alternativen sind zum Beispiel die Hormonpräparate der sogenannten zweiten Generation, deren niedrigeres Risiko durch Langzeitstudien bekannt ist. Ärztinnen und Ärzte sollten gerade bei der Erstverordnung der Pille auf diese Präparate zurückgreifen. Außerdem sei im vergangenen Jahr ein neues Gestagen-Monopräparat auf den Markt gekommen, das die Verordnungspraxis langfristig verändern könnte.
Empfängnisverhütende Medikamente werden von den gesetzlichen Krankenkassen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr erstattet.