Theatergruppe „TOR e.V.“: Theater - ohne Rahmen, aber mit viel Spielfreude

Mit farbenfrohen Designs wurde im letzten Jahr das „Dinner für Spinner“ zelebriert. In diesem Jahr heißt es: „Wer trägt schon rosa Hemden?“ FOTO: THEATER OHNE RAHMEN

Fast auf den Tag genau 30 Jahre alt und kein bisschen müde präsentiert sich das „Theater ohne Rahmen“ auch in diesem Jahr wieder. Im Fokus steht in dieser Spielzeit eine Komödie.

03.03.2024

Aus dem Veranstaltungsleben in der Ruhrgemeinde ist das „Theater ohne Rahmen“ nicht mehr wegzudenken. Seit Mai 1994, also seit bald dreißig Jahren gibt es die Fröndenberger Theatergruppe „TOR e.V.“. Und auch im Jahr dieses runden Geburtstages ist die Gruppe kein bisschen müde: Bis zum 10. März spielt die Crew noch das Stück: „Wer trägt schon rosa Hemden?“ nach einer Komödie von John Graham.

Die Story macht dabei schon jetzt Lust auf mehr: Harry und Muriel Slater wollen ihre zweiten Flitterwochen wieder im selben Hotel auf Mallorca verbringen, in dem sie 35 Jahre zuvor sehr glücklich waren. Nur dass sie diesmal sowohl ihre Kinder und ihr Enkelkind als auch die Oma mit auf die Reise nehmen.

Eigentlich besteht Anlass zu großer Freude, das führt aber nicht unbedingt zu großer familiärer Harmonie, wie der schottische Autor John Graham in seinem Stück „Wer trägt schon rosa Hemden?“ auf humorvolle Art erzählt. Unvorhergesehene Ereignisse und altbekannte Eigenschaften führen dazu, dass die Reise nicht so abläuft, wie erhofft. Trotzdem oder gerade deswegen ist das Stück voller Heiterkeit. Der Autor Graham sei sowohl Menschenkenner als auch Menschenfreund, der seine Protagonisten freundlich betrachtet. Gut zu wissen, denn sein Stück hält uns Zuschauenden, die wir ebenfalls alle Mitglieder von Familien sind, natürlich auch den Spiegel vor.

Das Fröndenberger Publikum darf gespannt sein, das ToR-Ensemble wie den Stoff auf die Bühne bringt. Im letzten Jahr war ihr „Dinner für Spinner“ ein mitreißender Erfolg - und die Theatercrew arbeitet schon seit Ende des letzten Sommers daran, ihren treuen Fans auch 2024 wieder ein tolles Stück mit hohem Unterhaltungswert zu präsentieren.

Das Bühnen-Ensemble besteht aktuell aus: Souffleuse Anja Enting und den Schauspielenden Zarah Gersdorf, Dagmar Huth, Levin Köper, Joelle Lakrabi, Simone Mijovic, Frank Neidert, Johannes Neuser und Andreas Sygor.

Die Termine

Wer selbst in den Genuss des Theaters kommen möchte, kann schnell Tickets für die noch verbliebenen Aufführungstermine kaufen: Im Vorverkauf sind sie zu jeweils 12 Euro bei Fleischerei Rafalcik „Hackepeter“ - nur an der Schillerstraßel - und bei Herrenmoden Reichenbach & Neithart an der Winschotener Straße 12 erhältlich. Für die Aufführung am heutigen Samstag sind noch Restkarten erhältlich, für die beiden abschließenden Termine am 9. und 10. März gibt es noch ein größeres Kartenkontingent.

Mehr Informationen rund die Arbeit des Vereins und die Projekte gibt es auch unter www.theaterohnerahmen.de


Wie es 1994 begann

Nach dem Abitur war erst einmal Schluss mit Theater

Weil aber einige Schülerinnen und Schüler vor ihrem Abitur in diversen Literaturkursen ihre Leidenschaft fürs Theaterspielen entdeckt hatten, waren 1994 diese jungen Fröndenberger auf der Suche nach einer neuen Bühne.

In der katholischen Kirchengemeinde Sankt Marien bekamen sie einen Raum für ihre Treffen. Als Glücksfall wird vom Verein betrachtet, dass die Gruppe das renommierte Mitglied der legendären Fröndenberger Kunstbühne, Ulrich Grünewald, als ihren ersten Regisseur gewinnen konnte.

Unter seiner Leitung brachte das Theater ohne Rahmen (TOR) von 1995 bis 2002 jedes Jahr ein neues Stück auf die Bühne der Gemeinschaftsgrundschule und gewann jedes Jahr an Erfahrung und an Zuschauern. Den Namen gab sich die Gruppe, um nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt zu werden.

Der relativ plötzliche Tod von Ulrich Grünewald im Jahr 2002, nur wenige Wochen nach der letzten Aufführung war ein Schock für die Gruppe. Allerdings ging es trotz allem weiter. Nach Bastian Schuldt (2003-2007) führte auch Frank Neidert als Ensemblemitglied (20082010) Regie, 2011 bis 2018 übernahm Uta Imenkämper diese Aufgabe. 2019 folgte Regisseurin Kirsten Ullrich-Klostermann - danach kam Corona - und seit 2023 hat Marius Grüne den Regisseursposten inne.

Natürlich fließen auch viele Ideen vom mittlerweile erfahrenen Theater-Ensemble mit in die Aufführungen ein.

Seit 2011 hat ToR seine lose Gruppenstruktur in einen eingetragenen Verein umgemodelt und bereits seit 2007 wurde die zu kleine Grundschulbühne gegen eine größere, nämlich die in der Aula der Gesamtschule getauscht. Bis zu 2400 Gäste konnten dort im Lauf einer Saison schon begrüßt werden. Ein Großteil der Einnahmen spendet die Gruppe jedes Jahr an karitative und soziale Einrichtungen.

„Nach dem Stück“ ist eigentlich immer schon „vor dem nächsten Stück“ also dürften bald die Proben für ein weiteres unvergessliches Theaterevent im Jahr 2025 an gleicher Stelle wieder anlaufen.