Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH: Hilfe bei der Unternehmensgründung

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Zwei WFG-Existenzgründungsberaterinnen unterstützen im Kreis Unna nicht nur hippe Start-ups.

09.03.2023

Gründen will gelernt sein. Eine Geschäftsidee zu entwickeln ist eine Sache, aus ihr ein Unternehmen zu formen, eine ganz andere. Vor allem Existenzgründer, die ganz ohne Vorerfahrungen den Sprung in die Selbstständigkeit wagen wollen, brauchen Unterstützung, wenn es um Geschäftspläne oder einfach die Suche nach einem Standort geht.

Ein erster Anlaufpunkt für Gründerinnen und Gründer kann da die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH, WFG, sein. Dafür sind, erklärt Geschäftsführer Sascha Dorday, zwei Existenzgründungsberaterinnen bei der Wirtschaftsförderung angestellt, die genau diese Fragen mit den Gründern in spe bearbeiten: „Unsere Expertinnen erläutern, welche einzelnen Schritte für die Unternehmensgründung erforderlich sind, leisten Hilfestellung bei Gründungsformalitäten und informieren über Startkapital und Förderprogramme.“

Und Förderprogramme gibt es einige am Markt. Als Außenstehender ist es da kaum möglich, den Überblick zu behalten, vor allem, da viele Förder- oder Darlehensprogramme branchenspezifisch aufgelegt sind oder nur ganz spezielle Gründungsprojekte unterstützen. Um sich hier zurechtzufinden, braucht es Profis, die diese Programme kennen und Projekte auch einordnen können.

Zu den unterstützenden Dienstleistungen der Wirtschaftsförderer gehören nicht nur die persönlichen Gespräche, auch Webinare stehen regelmäßig auf dem Programm, in denen Grundlagen wie Einnahmen-Überschuss-Rechnungen, die Aufstellung von Businessplänen oder Social-Media-Marketing besprochen werden.

Expertise von außen

Die WFG informiert angehende Gründer übrigens kostenfrei zu all diesen Fragen rund um die Selbstständigkeit und steht jungen Unternehmen in den ersten zwei Jahren nach Gründung mit Rat und Tat zur Seite. Wer sich unsicher ist, ob eine Idee überhaupt tragfähig ist, kann sich ebenfalls an die Wirtschaftsförderung wenden. Manchmal klingt eine Idee ja erst einmal klasse, doch wenn man sie dann aus der professionellen Warte heraus auf links dreht, ihre Marktchancen eruiert, den Markt sondiert, offenbaren sich doch ihre Schwächen. Auch das passiert natürlich. In der Bewertung von Start-ups holt sich die Wirtschaftsförderung übrigens auch Expertise bei externen Fachleuten, um eine qualifizierte Bewertung ermöglichen zu können. 

Die Wirtschaftsförderung Kreis Unna ist auch Teil des Gründernetzwerks im Kreis Unna, StartupUN. „Unter diesem Dach arbeiten wir in enger Kooperation mit den vier Technologiezentren im Kreis Unna und weiteren Partnern zusammen.“

Die vier Technologieparks des Kreises sind das Kompetenzzentrum Bio-Security in Bönen, die Technopark Kamen GmbH, das Wirtschaftsförderungszentrum Lünen und die TechnoPark und Wirtschaftsförderung Schwerte. Diese unterstützen gemeinsam mit dem WFG-Team Gründerinnen und Gründer und setzen dabei gewisse Schwerpunkte.

Beispiel Technopark Kamen: Hier dominieren die Themen Software, Information & Kommunikation, E-Technik, Messtechnik, Sensortechnik, Maschinenbau, Anlagentechnik, Logistik, bautechnische Planung und Entwicklung. Außerdem finden Unternehmen der Kreativwirtschaft hier ihre Ansprechpartner.

In Bönen werden nicht nur Schwerpunkte benannt (Agro- und Food-Security, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Schnellanalytik, Analytik, Wasseranalytik). Bönen unterstützt (und lockt) Gründer mit einem weit gespannten Kooperationsnetzwerk, zu dem unter anderem die Rheinische Friedrichs Wilhelm Uni Bonn, das Fraunhofer Institut IME Aachen oder die Fachhochschule Südwestfalen gehören, um nur drei aus einem Dutzend Partner zu nennen.

Das mag so klingen, als wäre man vor allem daran interessiert, hippe Start-ups in den Kreis zu locken. Dies aber ist vielleicht doch übertrieben. Natürlich lockt der Kreis Unna Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen in die Zukunft weisen. Und solche Unternehmen müssen heute nicht mehr in den (teuren!) Metropolen ihr Haus beziehen. Coworking und hybride Arbeitsformen ermöglichen mittlerweile ortsunabhängiges Arbeiten.

Im Kreis Unna zu wohnen und zu leben und für Kundinnen und Kunden deutschlandweit professionell zu arbeiten, das ist problemlos möglich. Doch die Wirtschaftsförderer blicken in beide Richtungen der Skala, sprich: Auch bei ganz kleinen Gründungen sind sie Ansprechpartner und geben eine Hand: helfende „Bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus gibt es zum Beispiel für einige Monate einen Zuschuss, mit dem der Start in die Selbstständigkeit gefördert wird. 

Arbeitslose Bürgerinnen und Bürger, die ihre unternehmerischen Ideen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umsetzen möchten, sollten zunächst Kontakt mit der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter aufnehmen und dort mitteilen, dass Sie eine Unternehmensgründung planen."
Dort wird dann geprüft ob eine Förderung durch den Gründungszuschuss oder das Einstiegsgeld infrage kommt.
Text: Christian Lukas